V. Laurin & V. Klement, Mladä Boleslav, Österreich-Ungarn
Nach dem 1902 veranstalteten Rennen Paris — Wien, bei dem von elf französischen und drei Motorrädern von Laurin & Klement nur vier Fahrer ins Ziel kamen, von denen zwei L & K-Maschinen fuhren, verstärkte sich das Interesse an diesen Motorrädern. Das Werk vergrößerte seine Produktionsfläche auf das Dreifache. Es entstanden neue Produktionsabteilungen, wie die Motorenmontage, die Klempnerei und die Schmiede. Außer den bereits hergestellten Modellen BZP 1,8 kW (2,5 PS), L 2 kW (2,75 PS) und des wassergekühlten LW 2,2 kW (3 PS) stellte die Firma 1903 auch ihr erstes Zweizylindermodell CC vor. Es gehörte zu den Touristikmodellen. Der luftgekühlte Zweizylinder-V-Motor mit 615cm3 Hubraum leistete 2,2 kW (3 PS). Er war mit einem Verdampfungsvergaser ausgerüstet, hatte eine Magnetzündung, zur Motorschmierung diente eine Handpumpe. Die Antriebskraft wurde direkt auf die Riemenscheibe des Hinterrades übertragen, ohne Kupplung und Getriebe, mit Hilfe eines flachen Lederriemens. Gefedert war nur das Vorderrad. Auf das Hinterrad wirkte eine Handbremse. Das Motorrad wog 65 Kilogramm und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h. Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch betrug 5 1/100 km. Die Firmengeschichte war durch weitere Sport- und Geschäftserfolge gekennzeichnet. Auf der Prager Ausstellung erhielten die L & K-Motorräder eine Goldmedaille. Weitere Medaillen und Diplome stammen vom österreichischen Autoklub, aus Mailand und aus London. In 76 Rennen errangen Fahrer für die Marke Laurin & Klement 68 erste Preise. Die Zahl der hergestellten Motorräder betrug damals schon 2000 Stück. Im Jahre 1905 stellte die Firma den Motorradbau ein, da sich zu dieser Zeit die Betriebsleitung auf die Automobilproduktion konzentrierte. Motorräder wurden zwar noch bis 1912 hergestellt, aber neue Modelle kamen nicht mehr auf den Markt.
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