MOTOSACOCHE 1923 Hersteller: Motosacoche S.A., Genf, Schweiz Die Geschichte der Schweizer Marke Motosacoche begann im Jahre 1899, als die Brüder Henri und Armand Dufaux in Genf eine Firma gründeten, die Motoren unter der Bezeichnung MAG anbot. Zunächst waren es Beimotoren — „Motortaschen", wie die treffende deutsche Übersetzung des Namens Motosacoche lautete, die einfach an Fahrradrahmen befestigt wurden. Die Motoren sollten dem Radfahrer nur das Treten der Pedale erleichtern.Aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sich ein Unternehmen, das Motoren aller Hubraumklassen bis zu Zweizylindern mit 1000cm3 Hubraum herstellte. Vom großen Erfolg dieser zuverlässigen und leistungsfähigen Motoren zeugt, daß Firmen wie Ariel, Matchless, Brough-Superior in England, Terrot und Clement in Frankreich, Imperia, Opel, Standard und Triumph in Deutschland sie in ihren Motorrädern montierten. Ermuntert durch diesen Erfolg begann man auch in Genf mit der Herstellung kompletter Motorräder. Eines der bemerkenswertesten Modelle jener Zeit war der Zweizylinder aus dem Jahre 1910 mit einem Hubraum von 1200 cm3. Die Firma widmete auch dem Rennsport ihre Aufmerksamkeit. Der französischen Firma Clement gelang im Jahre 1913 mit MAG-Motoren der Firma Motosacoche sogar der Sieg beim Großen Preis von Frankreich.Das abgebildete Modell Motosacoche 500 aus dem Jahre 1923 wurde durch seinen Weltrekord in der Klasse bis 500 cm3 bekannt, als es eine Geschwindigkeit von 153,551 km/h erreichte. Die Leistung seines MAG-Zweizylinder-V-Motors mit 495,4 cm3 Hubraum wurde mit 11,8 kW (16 PS) angegeben. Das Dreiganggetriebe war getrennt vom Motor untergebracht. Die Klotzbremsen wirkten auf die konischen Bremsfelgen beider Räder. Gefedert war nur die parallelo-grammförmige Vorderradgabel.1927 kam der bekannte englische Rennfahrer und Konstrukteur Doug Marchant nach Genf und entwarf auf Grund der Erfahrungen, die er in der Firma Chater-Lea gesammelt hatte, für die Firma Motosacoche einen OHC-Motor. Mit den „fliegenden Bananen", wie die Motorräder wegen ihrer Farbe und der Form des Tanks genannt wurden, gelang es der Schweizer Firma als erster, die zu jener Zeit alle Rennen souverän beherrschende „englische Schule" zu besiegen.Die Marke Motosacoche verschwand 1957 vom Markt.
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