Mars

Mars Bj.1920


MARS
Hersteller: Mars-Werke AG, Nürnberg-Doos
Die Nürnberger Firma Mars-Werke AG widmete sich schon 1903 der Produktion von Motorrädern. In die ersten Modelle montierte sie Schweizer Motoren der Marke Zedel und Aggregate der deutschen Firma Fafnir. Nach dem ersten Weltkrieg stellte Mars einige bemerkenswerte Motorradkonstruktionen vor, welche jedoch, wahrscheinlich wegen ihrer Ungewöhnlichkeit, keinen größeren Erfolg fanden. Eines von ihnen war auch das von Ingenieur Franzenberg konstruierte Modell von 1920, das in der Öffentlichkeit unter dem Namen „Die weiße Mars" bekannt wurde. Es gab sie auch in den Farben grün und rot.Das robuste Motorrad mit einem Rahmen aus Stahlblech hatte breite Beinschützer, die direkt in die Fußstützen übergingen. Als Antriebsaggregat wurde ein luftgekühlter Motor von Maybach mit 956 cm3 Hubraum verwendet. Der wie ein horizontal liegender Zweizylinder mit gegenläufigen Zylindern konstruierte Motor brachte eine Leistung von 5,4 kW (7,3 PS). Er wurde mit einer Kurbel gestartet. Die seitlich plazierten Ventile steuerten Hebelarme von der Kurbelwelle aus. Die Zündung des Gemisches sicherte eine Bosch-Magnet-zündung. Das Motorrad wurde ursprünglich mit Zweiganggetriebe, später auch mit Vierganggetriebe geliefert. Zum Hinterrad gingen zwei Ketten (links und rechts auf der Hinterradnabe waren zwei Kettenräder mit unterschiedlicher Anzahl der Zähne angebracht). Das eigentliche „Getriebe" bestand aus zwei verschiedenen Kettenritzel, die durch eine verschiebbare Mitnehmerhülse jeweils in Ritzel mit der Primärkette und mit einer Antriebskette kuppelte. Eine Kette lief also immer leer mit. Die an der Kupplungsscheibe angebrachte Backenbremse wirkte über ein Sekundärgetriebe auf das Hinterrad. Die Vorderradgabel mit ihren kurzen Schwingarmen war durch eine Teleskopstrebe gefedert.Das Motorrad erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Das ausschließlich weiß lackierte Modell wurde bis 1926 verkauft . Nachwirtschaftlichen Mißerfolgen übernahmen Johann und Karl Müller 1924 die Firma. Zu jener Zeit stellte Mars noch einige Modelle mit Einzylindermotoren von verschiedenen Firmen wie MAG, Stur-mey-Archer, JAP und Villier her. In den dreißiger Jahren wurde das Angebot noch um Kleinkrafträder erweitert, die Sachs-Motoren mit 73 und 89cm3 Hubraum hatten. Die letzte Mars verließ 1957 das Werk.


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