Adam Opel, Motorfahrzeug & Fahrradwerke, Rüsselsheim am Main
Im Jahre 1862 begann Adam Opel, der Gründer der gleichnamigen Firma in Rüsselsheim, Nähmaschinen für Schneider und Schuhmacher herzustellen. Aus der kleinen Manufaktur entstand ein Betrieb, in dem 1866 auch die Fahrradherstellung begann. Zur Popularität der Firma trugen außer der Qualität der Erzeugnisse vor allem die fünf Söhne des Inhabers: Carl, Fritz, Heinrich, Ludwig und Wilhelm bei, die bei allen Radrennen Erfolge errangen. Nach dem Tode Adam Opels im Jahre 1895 richtete sich die Aufmerksamkeit der Jungen auf die Neuheit jener Zeit, die Motorwagen. Das erste Patent erwarben sie von Lutzmann. Der Opel-Patent-Motorwagen System Lutzmann, der von 1897 bis 1900 hergestellt wurde, brachte jedoch nicht den erwarteten Erfolg. Deshalb stellten die Opel-Brüder von 1902 an Automobile eigener Konstruktion her und gehörten bald zu den führenden Automobilfirmen Deutschlands. Mit der Motorradproduktion begann Opel 1901. In der sogenannten ersten Periode von 1901 bis 1908 wurden robuste Einzylindermaschinen mit einer Motorleistung von 1,3 kW (1,75 PS), 2 kW (2,75 PS) oder 2,6 kW (3,5 PS) angeboten. Das Modell 2 3/4 PS hatte einen luftgekühlten Viertaktmotor mit 204 cm3 Hubraum. Das Antriebsaggregat war im unteren Teil eines einfachen Rohrrahmens untergebracht und zusätzlich von unten durch ein Rohrprofil geschützt. Ein Keilriemen übertrug die Antriebskraft direkt auf die Riemenscheibe des Hinterrades. Das Motorrad wurde durch Antreten mit Hilfe von Pedalen in Bewegung gesetzt, die bei gegenläufiger Bewegung als Rücktrittbremse wirkten. Das Vorderrad hatte eine mechanische Bremse. Am gesamten Motorrad war nur der Sattel gefedert. Neue Modelle erschienen dann erst 1913. Nach dem ersten Weltkrieg umfaßte das Produktionsprogramm auch Fahrradhilfsmotoren und kleine Motorräder mit 148 cm3 Hubraum.
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