PEUGEOT 500 Hersteller: Motocycles Peugeot, Paris, Frankreich Die Firma, die zu den Begründern der Automobil- und Motorradindustrie in Frankreich gehört, stellte von 1899 an Ein- und Zweizylindermodelle her, die gleich bei den ersten Motorradwettbewerben Fahrer wie Cissac und Giuponne berühmt machten. Die Peugeots übertrafen die Konkurrenz vor allem durch die Leistung ihrer Motoren und die Geschwindigkeiten, die im Durchschnitt die 100 km/h-Grenze überschritten. Bei dieser Konzeption blieb Peugeot bis zum Jahre 1910.Eine neue Epoche begann mit dem Wirken des Schweizer Ingenieurs Ernest Henry, der nach Erfolgen mit Automobilen in den Großen Preisen von Frankreich 1912 und 1913 sein Projekt eines modernen Rennmotorrades realisierte. DerZweizylinder-Doppelnokkenwellen-Viertaktmotor (Twin-Double-Camshaft) mit 498 cm3 Hubraum wurde durch Zahnräder angetrieben. Er war 1913 seiner Zeit weit voraus. Vier Ventile in jedem Zylinder und die Gestaltung der Brennräume ermöglichten eine Motorleistung von 11 kW (15 PS). Fortschrittlich war auch die blockartige Anordnung von Motor und Dreiganggetriebe. Der einfache Rohrrahmen war unten offen, das Vorderrad gefedert, das Hinterrad fest gelagert. Das Motorrad erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h und hätte seine Premiere beim Großen Preis von Frankreich im Jahre 1913 haben sollen. Im letzten Moment allerdings zog die Firma jedoch ein älteres, aber bewährtes Modell mit einem Zweizylinder-V-Motor für den Renneinsatz vor.Nach dem ersten Weltkrieg hielt das Modell 500 nicht mehr der Konkurrenz stand. Lessmann Antoinescu wurde deshalb mit der Änderung des Motors nach dem neuesten Stand der Technik beauftragt. Er vereinfachte die komplizierte Ventilsteuerung, beließ nur eine Nockenwelle, verringerte die Anzahl der Ventile auf die Hälfte und ersetzte die Zahnräder durch eine senkrechte Königswelle. Der überarbeitete Motor erwies sich als außerordentlich leistungsfähig. Er erreichte 19,9 kW (27 PS) bei 5000 U/min und sicherte der Marke Peugeot 1923 den Sieg beim Großen Preis der Nationen im italienischen Monza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h.
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