DOUGLAS 2 3/4 HP Hersteller: Douglas Motors Ltd., Kingswood/Bristol, England Die Geschichte dieser englischen Marke reicht bis in das Jahr 1906 zurück, als der 27 Jahre alte William Douglas die Konstruktion eines liegenden Zweizylindermotors von der englischen Firma Fairy kaufte. Während Fairy zwei Jahre später die Produktion von Motorrädern einstellte, gelang Douglas mit seinen Modellen der Aufstieg unter die besten europäischen Motorradproduzenten.Liegende gegenläufige Motoren, auch „Boxermotor" genannt, benutzten in der Geschichte der Motorräder mehr als fünfzig Firmen, von ABC, BMW über Puch bis hin zu Zündapp. Im Unterschied zu späteren gegenläufigen Motoren der Firma BMW wählte Douglas die Längsanordnung des Zweizylindermotors. Die Vorteile dieser Konzeption wurden bei derTourist-Trophy im Jahre 1912 deutlich, als die Fahrer W. H. Bashall und E. Kickham die ersten beiden Plätze in der Klasse Junior TT belegten, wie damals die Kategorie bis 350 cm3 bezeichnet wurde.Das Modell 2 3/4 HP hatte einen liegenden Zweizylindermotor vom Typ flat twin mit 348 cm3 Hubraum. Bei einem Kompressionsverhältnis von 4 : 1 erreichte der Motor 4,8 kW (6,5 PS) bei 3600 U/min. Die Antriebskraft wurde vom Motor über ein Zwei- bzw. Dreiganggetriebe und einen Keilriemen auf das Hinterrad übertragen. An der linken Motorradseite befand sich ein schmales Schwungrad mit großem Durchmesser, ein charakteristisches Merkmal aller Douglas-Maschi-nen jener Zeit. Die Vorderradgabel mit Spiralfedern war am Lenkkopf gelagert. Das Motorrad hatte zwei Bremsen, die vordere wirkte auf das Rad direkt, die hintere auf die Riemenscheibe. Laut Angaben des Herstellers legte die Maschine mit einem Liter Treibstoff vierzig Kilometer zu rück. Bei einem Eigengewicht von 78 kg erreichte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h. Das Modell zeichnete sich vor allem durch gute Stabilität, Einfachheit und Anspruchslosigkeit in Bezug auf die Wartung aus. Dank dieser Eigenschaften und des niedrigen Preises von fünfzig Pfund Sterling wurde die Douglas in kürzester Zeit zum verbreitetsten englischen Motorrad. Vor ihrer Auflösung 1956 stellte die Firma auch die italienischen Vespa-Roller in Lizenz her.
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