BMW R 32 Hersteller: Bayerische Motorenwerke GmbH, München Das erste Motorrad von BMW wurde 1923 der Öffentlichkeit auf dem Pariser Autosalon vorgeführt. Mit dem Modell R 32 begann die Ära der berühmten „Boxermotoren", die wegen der quer gelagerten Zweizylindermotoren mit gegenläufigen Kolben so genannt wurden. Dem Konstrukteur der Entwicklungsabteilung von BMW, Diplom-Ingenieur Max Friz, gelang damit die Verwirklichung eines alten Traumes, die Konstruktion eines originellen, leistungsfähigen Mehr-zylindermotores, der keiner der damals bekannten Konstruktionen glich.Das Modell R 32 hatte einen luftgekühlten Zweizylindermotor mit quadratischem Hubraum, d.h. Zylinderbohrung und Hub waren gleich groß (68 mm). Der mit dem Dreiganggetriebe in einem kompakten Block untergebrachte Motor befand sich in einem geschlossenen Doppelrohrrahmen. Die Antriebskraft wurde vom Motor über eine Scheibenkupplung auf das Getriebe und weiter über eine Kardanwelle auf das Hinterrad übertragen. Der Viertaktmotor mit 493cm3 Hubraum hatte eine seitliche Ventilsteuerung und brachte bei 3300 U/min eine Leistung von 6,3 kW (8,5 PS). Schon auf den ersten Blick machte das Motorrad einen ausgewogenen Gesamteindruck. Dazu trugen vor allem die glatt verdeckten Mechanismen, der dreieckige Benzintank und die breiten Fußstützen aus Aluminiumblech bei. Zur Zündung und Beleuchtung wurde eine magnetdynamische Stromquelle von Bosch verwendet. Die Vorderradgabel war durch eine viertelelliptische Blattfeder gedämpft. Das Motorrad erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und kostete 2200 Goldmark.BMW R 32 wurde zur Ausgangsbasis für viele weitere Modelle. Der Grundkonzeption, dem quer gelagerten flachen Zweizylindermotor mit Übertragung der Antriebskraft durch eine Kardanwelle, blieb die Firma bis in die heutige Zeit treu.
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